EPD on Tour: von der Eröffnung im Postauto bis zur erfolgreichen Anwendung im Klinikalltag

Im Fokus

Das elektronische Patientendossier (EPD) wird von sechs verschiedenen EPD-Anbietern bereitgestellt. Sie alle verfolgen dasselbe Ziel, nämlich eine flächendeckende Verbreitung des EPD. Um dieses Ziel zu erreichen, gehen sie allerdings unterschiedliche Wege. Ein wichtiger Eckpfeiler für den Erfolg des EPD ist die Möglichkeit, sich bei Bedarf persönlich beraten zu lassen. Hierfür haben die EPD-Anbieter schweizweit Eröffnungsstellen eingerichtet. Der EPD-Anbieter Sanela bietet eine begleitete Eröffnung des EPD in einem eigens dafür vorgesehenen Postauto an. Wir haben dem Sanela-Team anlässlich seines Halts im Januar 2025 vor der Klinik Balgrist einen Besuch abgestattet.

Informations- und Unterstützungsangebote sollen Akzeptanz des EPD fördern

Das EPD-Postauto von Sanela tourt seit 2023 durch die Deutschschweiz. Dirk Wiedenhöfer ist an diesem winterlichen Donnerstag vor Ort, als das EPD-Postauto vor der Universitätsklinik Balgrist seine Türen für die Bevölkerung öffnet. Für ihn geht es bei solchen Aktionen primär darum, die Bekanntheit und die Akzeptanz des EPD zu fördern. Dazu gehört auch die persönliche Unterstützung beim Eröffnungsprozess. Gemäss Dirk Wiedenhöfer hat das EPD-Postauto einen wesentlichen Anteil an den gut 50'000 EPD, die bis heute bei Sanela eröffnet worden sind.

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Wie schätzen die Bürgerinnen und Bürger besonders am Angebot des EPD-Postautos?

Die Bürgerinnen und Bürger schätzen insbesondere die Brücke zwischen der physischen und digitalen Welt, die wir mit dem Postauto schlagen. Weil einerseits können sie Fragen rund um das EPD direkt vor Ort stellen, und dann, wenn alle Fragen geklärt sind, Hilfestellung und Hand bieten, um das EPD
zu eröffnen.

Inwiefern hat das EPD-Postauto dazu beigetragen, die Bekanntheit und Akzeptanz des EPD in der Bevölkerung zu steigern?

Das EPD-Postauto hat einen grossen Beitrag geleistet, um das EPD in der Bevölkerung zu verankern, seine Bekanntheit zu steigern und um einen niederschwelligen Zugang auch für die Bevölkerung zu erreichen.

Effizienzgewinn im Klinikalltag

Der Standort des EPD-Postautos ist kein Zufall. Schliesslich hängt der Erfolg des elektronischen Patientendossiers massgeblich davon ab, dass möglichst viele Spitäler, Arztpraxen, Apotheken und weitere Institutionen das EPD in ihren Arbeitsalltag integrieren. Peter Jans ist in der Universitätsklinik Balgrist für das Klinikinformationssystem (KIS) zuständig. Er ist von den Vorteilen des EPD überzeugt. Während die gut eingespielten Prozesse dank der tiefen Integration ins KIS nur geringfügig hätten angepasst werden müssen, entfalle bei Patientinnen und Patienten mit einem EPD heute die mühsame Dokumenten-Recherche bei unterschiedlichen Leistungserbringern. Das spiegle sich auch in den Reaktionen des Personals wider. «Jene Mitarbeitenden, die direkt mit dem EPD zu tun haben, reagieren offen und positiv», so Jans. Auch patientenseitig ist die Zahl der EPD-Inhaberinnen und -Inhaber kontinuierlich gestiegen.

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Welchen Mehrwert bietet das EPD für den Spitalalltag und welche Vorteile bringt die tiefe Integration?

Für uns im Spitalalltag ist der Mehrwert, dass wir relativ einfach auf Daten des Patienten zugreifen können. Es ist nicht mehr nötig, jegliche Praxen anzufragen, ob sie uns die Dokumente zustellen können, sondern wir haben alles zentral an einem Ort, sodass man selbstständig nach relevanten Informationen suchen und diese dann downloaden kann. Wir haben das EPD nun auch in unser KIS integriert, die Informationen landen also direkt in unserem System und der behandelnde Arzt hat die Daten des Patienten dann zur Verfügung.

Wie haben Sie Ihre Patientinnen und Patienten sowie intern über das EPD informiert?

In der Startphase des EPD haben wir den Patienten einen Flyer mitgeschickt, der darüber Aufschluss gibt, was das EPD ist und wie man eines eröffnet. Intern haben wir es recht ähnlich gemacht. Wir haben die Mitarbeitenden informiert, um ihr Verständnis zu fördern, damit sie gegenüber den Patienten kompetent Auskunft geben können. Damit wollen wir den Patienten aufzeigen, dass wir das EPD kennen und aktiv nutzen.

Wie verbreitet ist das EPD in ihrem Spital bereits?

Das EPD ist bei uns relativ weit verbreitet. Wir haben eine starke Zunahme gespürt. Inzwischen haben wir fast 1000 Patienten, die ein EPD haben. Letztes Jahr konnten wir etwa 3000 Dokumente automatisch hochladen. Hier konnten wir eine deutliche Zunahme feststellen.

Positive Reaktionen aus der Bevölkerung

Das EPD-Postauto soll die Bürgerinnen und Bürger auf das EPD aufmerksam machen und ihnen die Möglichkeit bieten, sie bei der Eröffnung eines EPD zu unterstützen. Wir konnten mit einer Besucherin gleich nach der Eröffnung ihres EPD sprechen und von ihr erfahren, warum sie ein EPD eröffnet und wie sie den Eröffnungsprozess wahrgenommen hat.

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Worin sehen Sie die Vorteile eines EPD?

Definitiv darin, dass alles an einem Ort gespeichert und dadurch viel effizienter ist. Man muss nicht bei jedem Besuch wieder die gleichen Fragen beantworten und hat direkt eine komplette Übersicht sowie die Hintergrundgeschichte an einem Ort.

Wie haben Sie den Prozess zur Eröffnung eines EPD erlebt?

Ich habe den Prozess als sehr einfach wahrgenommen. Dadurch, dass ich noch keine SwissID hatte, kam dieser Schritt noch dazu, aber wenn man das schon hat, dann ist die Eröffnung sehr schnell erledigt.

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